Antwort des ZHI:
Ein routinemäßiger ZVK-Wechsel in Seldingertechnik vor Verlegung des Patienten sollte unbedingt vermieden werden (KRINKO: „Ein ZVK sollte nur nach sehr sorgfältiger Abwägung […] gewechselt werden, weil dieser Wechsel in den meisten Studien das Risiko einer CRBSI signifikant erhöhte.“)
Vor Verlegung eines Patienten soll deshalb überprüft werden, ob bei dem Patienten auf der Normalstation die medizinische Indikation für den zentralen Venenkatheter fortbestehen wird. Aus KISS-Daten ist bekannt, dass das Risiko für eine Katheter-assoziierte Sepsis (CRBSI = Catheter related blood stream infection) auf einer peripheren Station fast doppelt so hoch ist wie auf einer Intensivstation. Demzufolge ist es erstrebenswert, Patienten möglichst ohne einliegenden ZVK zu verlegen.
Falls der Patient auch auf der peripheren Station aus medizinischen Gründen einen ZVK benötigt, so soll der im Rahmen der Intensivtherapie eingebrachte ZVK in situ belassen werden, unabhängig von der Anzahl der Lumina.
Die sogenannten „ruhenden“ Lumina eines ZVK können auf der Normalstation mit Kochsalzlösung geblockt werden. Heparin ist dafür nicht erforderlich, obwohl es früher häufig für diesen Zweck genutzt wurde. Für den generellen Einsatz antimikrobieller Blocklösungen gibt es laut KRINKO keine Empfehlung.
Wenn auf einer Normalstation häufig Patienten mit ZVKs behandelt werden (z.B. Onkologie), kann zur Vermeidung von CRBSI eine spezifische Fortbildung angeboten werden.